Zuersteinmal gibt gerade mal eine Hand voll Unis/Fachhochschulen/Akademien an denen man Konservierung und Restaurierung von Kulturgut erlernen kann und auch werden nicht an allen Orten alle Fachrichtungen gelehrt.
Ich habe mich 2011 an zwei Fachhochschulen Beworben: HAWK Hildesheim und CICS Köln
HAWK Hildesheim
Die Hauptzulassungsvorraussetzung für eine Aufnahmeprüfung an dieser Fachhochschule nahe Hannover ist eine Mappe mit mindestens 15 Zeichenproben die für Gewöhnlich bis Ende April abzugeben ist. Zwar musst man bei der Immatrikulation ein mindestens 12monatiges Praktikum in der gewünschten Fachrichtung vorweisen, doch da die nach der Prüfung erstandene Zulassung 3 Jahre gilt, kann man sich auch vor seinem Praktikum dort bewerben. Das finde ich eigentlich ganz schön, da jeder bei seinem Praktikum etwas anderes lernt. Zum Beispiel war mein Jahr beim Denkmalamt sehr Theorielastig. Dadurch erschrecken mich zwar keine Dokumentationen mehr, doch habe ich bei meinem jetzigen Praktikum bei dem freien Restaurator gemerkt, was mir alles an Praxis und wenigstens gewisser Routine fehlt.
Ansonsten braucht man mindestens Fachhochschulreife usw. Aber das könnt ihr alles irgendwo hier finden
http://www.hawk-hhg.de/kulturgut/default.php
Wenn dann die Mappe, die man eingesandt oder vorbei gebracht hat, Gnade unter den Augen der Prüfer gefunden hat, wird man zur Prüfung eingeladen.
Diese baut sich dergestalt auf, dass man einen Tag und eine Uhrzeit bekommt, an der man zu erscheinen hat (das ganze Prüfungsprozedere dauert meines Wissens in Hildesheim eine Woche). Als erstes steht eine halbe Stunde "Bewerbungsgespräch" an, bei dem man je nachdem ein paar Wissensfragen gestellt bekommt und erzählen soll, wie man an diesen Beruf gekommen ist. Ich wurde auch gefragt, was in letzter Zeit Besonderes, restauratorisch Wertvolles passiert ist. (z.B. derzeit der Fall des Fälschers Beltracchi). Außerdem muss man seine Mappe vorstellen. Warum man welches Motiv genommen hat usw.
Danach ging es zum zweiten Teil der Prüfung, der aus einer (wenn mein gemartertes Hirn mich nicht trügt) halben Stunde Retusche auf einem bedruckten Blatt Papier mit Aquarell (ein Stück ist weiß und man muss nach Vorlage retuschieren) und einer schriftlichen Prüfung besteht. Beim schriftlichen Teil haben wir einen Text bekommen, zu dem wir Fragen beantworten mussten.
Tja und dann etwa 2 Wochen später gab es dann die Antwort.
CICS Cologne
Tja Köln... bisher habe ich noch immer nicht ganz verstanden, was man alles mitbringen soll, um dort angenommen zu werden. Vielleicht braucht es ja die richtige Kombination aus Wissen, Geschick, Praktikumsplatz und dem Faktor X. (Ich habe ein paar Mitprüflinge kennengelernt, die hatten Wissen und Können in Massen und wurden doch nicht angenommen)
Wie auch immer, lasst Euch nicht abschrecken, vielleicht habt Ihr ja genügend Faktor X ;)
Ich jedenfalls bin nach dem an so vielen Hochschulen übliche Prozedere von Arbeitsmappen (10 Zeichenproben Minimum), den Dokumentationen und dem üblichen Schnickschnack wie Praktikumsbescheinigung, Zeugnissen und so weiter zur Aufnahmeprüfung eingeladen worden, deren positives Ergebnis in diesem Fall keine 3 Jahre Gültigkeit hat. Wenn man jedoch eingeladen wird und die Prüfung versiebt, hat man fürs nächste Jahr noch ein Freilos und darf noch einmal an der Prüfung teilnehmen ohne erneut eine Bewerbung an die FH Köln zu senden.
Alles Wichtige für die Bewerbung, Abgabe etc findet ihr hier (ich schreibe hier nicht so mager weil ich die FH Köln nicht mag, nur verwehren mir meine grauen Zellen gerade den Dienst und ich kann mich nicht mehr so genau an alles entsinnen):
http://db.re.fh-koeln.de/ICSFH/
Nun zur Prüfung an sich.
Diese bestand aus 2 Tagen.
Tag 1 war der theoretische Teil des Ganzen. Hier wurde schriftlich alles Mögliche abgefragt: Kunstgeschichte, Restaurierung, Konservierung, Denkmalpflege, Pigmentlehre, Chemie usw. (Wenn man die Fachschaft anmailt schicken diese einem liebenswerterweise die alten Prüfungsfragen per Mail :D)
Tag 2 war für die Praxis des Ganzen da. (Man wird gebeten einen Haufen an Zeugs mitzubringen) Wir hatten zum Beispiel folgende Aufgaben:
-Retusche auf Papier (ähnlich Hildesheim nur ohne Vorlage)
-Abzeichnen einer Wäscheklammer in 2 ausführungen
-Kreieren eines Stuhls aus einem DinA4Blatt Papier
Dieser zweite Teil der Prüfung ging nur einen halben Tag und für alle 3 Aufgaben hatten wir insgesamt 4 Stunden Zeit.
Meiner Erinnerung nach kam dann 3-4 Wochen später eine Antwort.
Vielleicht hat das ja dem ein oder anderen weitergeholfen. Es würde mich auf jeden Fall sehr freuen!
Hallo Lila,
AntwortenLöschenich bewerbe mich auch grade für das Wintersemester an der HAWK und der CICS.
Für Hildesheim habe ich letzten Dienstag die Bewerbung abgeschickt Köln habe ich schon eine Einladung zu Eigungsprüfung. kannst du mir sagen ob man bei bestehen der eignungsprüfung in Köln sofort im darauffolgenden Wintersemster studieren muss oder kann man das auch noch ein jahr später tun? Und wie viele Bewerber sind an der Eigungsprüfung eigentlich da? Bzw. wie hoch ist die Durchfallquote?
Von mir zuletzt ganz großes Danke, dass du deine Erfahrungen ins netz schreibst, weil man findet echt garnichts bzgl. dem magischen thema eignungsprüfung! :)
~ChocolatCookie
Hey Lila, ich wollte mal fragen, wo du denn jetzt Restaurierung studierst? Ich habe nämlich auch an der FH Köln die Eignungsprüfung gemacht..:) Vielleicht können wir uns mal über die Prüfung austauschen? Liebe Grüße, Lisa
AntwortenLöschenHi! Sorry ich bin eine Nase! Ich schreibe gerade in Hildesheim an meiner Bachelor-Thesis. Ich hoffe, du bist angenommen worden :) wie siehts aus? Liebe Grüße!
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